Reimarten
Der Reim ist allgemein der Gleichklang von Wörtern nach ihrem letzten betonten Vokal.
Man kann ihn auf drei Weisen klassifizieren.
1. Stellung im Vers
- Anfangsreim
Die ersten zwei Wörter zweier Verse reimen sich.
Beispiel
- Kann ich dich lieben?
Dann wecke ich dich.
- Schlagreim
Zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Worte oder Silben reimen sich.
Beispiel
- Quellende, schwellende Nacht
- Stabreim
Betonte Wörter am Versanfang beginnen mit dem gleichen Konsonaten.
Beispiel
- Milch macht müde Männer munter.
- Binnenreim
Der Reim steht innerhalb einer Zeile.
Beispiel
- Er rannte und es brannte.
- Endreim
Übereinstimmung ab der letzten betonten Silbe im Vers
Beispiel
- Nun blinken die Sterne,
In weiter Ferne.
!
Endreim
- Paarreim: aabb
- Kreuzreim: abab
- umarmender Reim: abba
- Haufenreim: aaaa bbbb
- Zwischenreim: aabccb
Beispiel
Kreuzreim:
Und Freud und Wonne [a]
Aus jeder Brust. [b]
O Erd, o Sonne! [a]
O Glück, o Lust! [b]
(aus: Mailied von Goethe)
2. Zahl der reimenden Silben
- Einsilbige ("männliche/ stumpfe") Reime
Mut-Glut
- Zweisilbige ("weibliche/ klingende") Reime
Sonne-Wonne
- Dreisilbige ("gleitende") Reime
Sterblichen-verderblichen
- Mehrsilbige ("erweiternde") Reime
Gnadenreiche Mitternacht-wadenbleiche Flitterpracht
3. Lautliche Unterschiede
- Reine Reime
die Lautfolgen stimmen genau überein
Beispiele
- Unreine Reime
klangliche Ähnlichkeit
Beispiele
- spießen-grüßen
- Zweig-Gesträuch
- Identische Reime
Beispiele